Bauen im Bestand und energetische Sanierung im Fokus
Während einer Videokonferenz der Förderpartner Deutscher Holzbau am 14. Dezember 2022 tauschten sich die Teilnehmer über die aktuelle Marktentwicklung und laufende sowie geplante Projektvorhaben
aus. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen entwickle sich der Holzbau positiv und die Nachfrage nach Holzbau wachse kontinuierlich. Vor allem vor dem Hintergrund der von der Politik propagierten
Klimaschutzziele nehme das Interesse am Holzbau weiter zu, so das Fazit.
Schwerpunkte werden in den kommenden Jahren vorwiegend in der Renovierung und energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden gesehen während beim Neubau in Teilen eine rückläufige Entwicklung
erwartet wird. Bei den Themen Kreislaufwirtschaft, Recycling sowie Wiederverwendung von Holzprodukten gibt es noch Forschungs- und Entwicklungspotenzial.
„Forschung und Entwicklung sind die Grundlagen für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Holzbaus“, betonte Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland. „Durch zielgerichtete
Forschungsprojekte haben wir in den vergangenen drei Jahrzehnten viel erreicht und unser Handwerk stetig weiter optimiert sowie den wachsenden Anforderungen angepasst. Die von der Bundesregierung
angestrebte Klimaneutralität in Deutschland bis zum Jahr 2045 ist für unser Klimaschutzhandwerk eine riesige Chance. Mit noch mehr ressourcenschonendem Holzbau werden wir einen entscheidenden
Beitrag zum Erreichen dieses Ziels leisten.“
Wichtig sei es, so Aicher, die gute Zusammenarbeit mit den zahlreichen Partnern der Holzbranche aber auch mit anderen Gewerken auf nationaler wie europäischer Ebene weiter zu pflegen. Der
Austausch bilde eine zentrale Grundlage, um Forschungsprojekte langfristig weiter zu entwickeln.
Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis
Johannes Niedermeyer, Geschäftsführer des Holzbau Deutschland-Instituts, gab einen Überblick über aktuelle und künftige Forschungsschwerpunkte des Holzbau Deutschland-Instituts. Neben den
Dauerbrenner-Themen Brandschutz und Schallschutz bearbeitet das Institut auch den Holzschutz und Feuchteschutz. Es setzt sich zudem mit den Themen der Nachhaltigkeit, wie Ressourcenentwicklung,
Kreislaufwirtschaft, Ökobilanzierung und Sanierungspotenzialen auseinander. Seit kurzem erhält das Institut prominente Unterstützung durch den Gründer des Potsdam-Instituts für
Klimafolgenforschung, Herrn Prof. Hans Joachim Schellnhuber. Auch er setzt sich für den Holzbau als nachhaltige, kohlenstoffbindende Bauweise ein. Im Rahmen einer Kooperation steht er dem
Institut beratend zur Seite.
Das Holzbau Deutschland-Institut versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. Durch stetige Forschungs- und Normungsarbeit auf der eine Seite und Veröffentlichung von
Informationsschriften für die Praxis auf der anderen Seite sorgt das Institut für den Wissenstransfer in der Branche.
Aufgaben und Ziele der Förderpartner
Die Förderpartner Deutscher Holzbau fördern vorrangig technische Projekte im Bereich des Holzbaus. Insbesondere sollen durch Forschung und Entwicklung die technischen, politischen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Holzbaus weiter verbessert werden und der Holzbau noch wettbewerbsfähiger werden. Die Fachberatung Holzbau sowie der Informationsdienst Holz unterstützen
die Planungsleistungen durch Wissenstransfer für Planer, Architekten und Ingenieure sowie private und öffentliche Bauherren. Zu den Förderpartnern Deutscher Holzbau zählen zurzeit folgende
Unternehmen und Organisationen: Bruderverlag, Gutex, Isocell, Holzbau Deutschland Leistungspartner, mikado, Rockwool, Steico, Velux und die Firma Würth.